Die Gerüchteküche Hollywoods brodelt. Starregisseur Quentin Tarantino ist daran, seinen nächsten Film in Angriff zu nehmen. Worum geht’s? Wie lautet der Titel? Wer spielt die Hauptrolle? Hier mal alles, was wir bisher wissen:
So heisst der Streifen, also. Und laut Regisseur Quentin Tarantino habe man bereits im Juni 2023 mit der «pre-pre-production» begonnen. Will heissen: Es wird am Drehbuch gewerkelt. Doch es ist zu bezweifeln, dass man seither allzu weit fortgeschritten ist, zumal der Streik der Gewerkschaft der Film- und Fernsehschaffenden SAG-AFTRA ziemlich alle Aspekte einer Filmproduktion zum Stillstand brachte.
Inzwischen wurde die Arbeit wieder aufgenommen und ein paar weitere Details zum Projekt wurden publik, etwa:
Der neue Film spielt im Jahr 1977 und handelt von einem Filmkritiker, der für ein fiktives Magazin namens «The Popstar Pages» schreibt. Gegenüber dem Online-Portal Deadline erklärte Tarantino, dass die Hauptrolle auf einer realen Person basiert. So erzählt er, dass einer seiner Higschool-Jobs das Auffüllen eines Pornoheft-Verkaufsautomaten war. Abgesehen davon, wie krass eine Jugend in den Siebzigerjahren gewesen sein muss, dass es einerseits Verkaufsautomaten für Schmuddelheftchen gab und andererseits offenbar als total okay galt, einem Teenager einen solchen Job anzuvertrauen, entpuppte sich dieser Nebenjob für den jungen Quentin als ergiebige Inspirationsquelle.
Tarantino will der Biografie des (noch) anonymen Filmkritikers einigermassen treu bleiben, was bedeutet, dass er die Hauptrolle nicht Brad Pitt oder Leonardo DiCaprio anbieten kann, da beide älter sind als die Filmfigur jemals wurde. «Ich habe mich bislang nicht entschieden, aber es wird jemand sein, der um die 35 Jahre alt ist. Es wird definitiv ein neuer Hauptdarsteller für mich sein», so Tarantino. Ansonsten hält sich der Regisseur bedeckt, wen er dafür vorsieht. Aktuell gibt es Gerüchte über Paul Walter Hauser. Diese sind aber unbestätigt.
Der Star von Tarantinos letztem Erfolg, «Once Upon a Time In Hollywood», bewerbe sich dennoch um eine Rolle, so zitiert The Hollywood Reporter «ungenannte Quellen». Aber nein, noch sei unklar, ob ein tatsächlicher Deal zustande käme. Noch weniger, um was für eine Rolle es sich dabei handeln könne. Sollten sich Pitt und Tarantino auf eine erneute Zusammenarbeit einigen, könnten die Dreharbeiten für den Film aber nicht vor Ende dieses Jahres oder Anfang 2025 beginnen, da der Schauspieler vorher mit Verpflichtungen für seinen Formel-1-Streifen ausgelastet ist.
Variety berichtet, dass «The Movie Critic» vom Staat Kalifornien bereits eine Steuergutschrift in Höhe von 20 Millionen Dollar erhalten hat – ergo wird die Handlung in Kalifornien spielen und an kalifornischen Locations gedreht. Tarantinos Liebe für L.A. ist sattsam bekannt: «Ich habe hier als Regisseur angefangen, und es ist nur passend, dass ich meinen letzten Film in der Kinohauptstadt der Welt drehe. Es geht nichts über einen Dreh in meiner Heimatstadt; die Crews sind die besten, mit denen ich je gearbeitet habe, und die Drehorte sind fantastisch. Die Produzenten und ich sind begeistert, #10 in Los Angeles zu drehen.»
Die Entertainment-News-Webseite Vulture schreibt: Als «Once Upon a Time in Hollywood» in L.A. gedreht wurde, wurden ganze Abschnitte des Hollywood Boulevards in das Jahr 1969 zurückversetzt. Wenn also Locations im San Fernando Valley plötzlich wie in den Siebzigerjahren aussehen, dann darf man erwarten, dass «The Movie Critic» in etwa 18 Monaten auf den Markt kommt.
Quentin Tarantino, inzwischen 60-jährig, hat schon länger angekündigt, dass er sich nach seinem 10. Film zurückziehen werde. (Für alle, die nun nachrechnen, und meinen, das sei doch sein 11. Streifen: Nein, Quentin zählt die beiden «Kill Bill»-Episoden als einen Film.)
«Regisseure werden nicht besser, wenn sie älter werden», sagte er bereits 2012 im Interview mit Playboy Magazine. «Meistens sind die schlechtesten Filme ihrer Filmografie, die letzten vier. Mir geht es um mein Gesamtwerk, und, hey, es braucht nur einen einzigen lausigen Film, um die nächsten drei guten kaputtzumachen. Ich will nicht diese schlechte, unzeitgemässe Komödie in meiner Filmografie haben, den Film, bei dem die Leute denken: ‹Oh Mann, der denkt immer noch, das ist wie vor 20 Jahren›. Wenn Regisseure veraltet sind, ist das nicht schön.»
Während er sich vom Filmemachen zurückziehen wird, sagte Tarantino, dass er vielleicht weiterhin Bücher schreiben oder bei Fernsehsendungen Regie führen möchte.